Der letzte Abend

Der Hafen ist aktuell außer Betrieb. Sicherlich ist es für mich ungünstig wenn ich mitten in einer Stadt übernachte und die Toiletten abgeschlossen sind. Doch habe ich das auch in Workum hinbekommen – und ich mag nicht heute nach Warns. Morgen – vielleicht. Aber heute mag ich in Stavoren bleiben, ein wenig aufs Ijsselmeer hinaus sehen, durch die Straßen schlendern und einfach hier sein. Schnell ist das Zelt aufgebaut und ich mache mich auf den Weg. Die Insel ist gleich neben der Schleuse und so bin ich innerhalb kürzester Zeit am Ijsselmeer. Flach liegt es da, eine schwache Briese sorgt für eine geringfügige Wellenbildung. Es ist einer der Tage an denen auch BEA problemlos auf dem Ijsselmeer segeln könnte. Wobei… so ganz sicher bin ich mir nicht ob auch nur dafür der Wind reichen würde.

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Bei einem Schild mit der Aufschrift „Kiss & go“ bleibe ich stehen. Lustiges Schild. Ein Mann, ebenfalls Segler kommt mir entgegen. Mit einem breiten Grinsen erklärt er mir, das er nachgesehen hätte – da vorne würde keine schöne Frau stehen und auf den Kuss warten.

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Schon bald führt mich mein Weg zum Buitenhaven. Zu meiner Freude sehe ich auch hier einige Segelboote im Wasser. Es gefällt mir deutlich besser als all die leeren Häfen die ich unterwegs gesehen habe – doch auch hier stehen noch viel zu viele Boote an Land.

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Verträumt sehe ich raus aufs Ijsselmeer. Es ist nahezu leergefegt. Kaum zu glauben das hier im Sommer alles voller Boote sein wird. Aktuell heben sich nur die weisen Segel einer einzigen Segelyacht vom Horizont ab. Und doch, gerade diese Tatsache macht es noch schöner. Schon seltsam. Ich freue mich über gut gefüllte – aber auch nicht überfüllte Häfen. Und gleichzeitig mag ich die Ruhe und Einsamkeit auf dem Wasser.

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Schließlich führt mich mein Weg in die Stadt. Stavoren ist eben doch eine schöne Stadt. Es bereitet mir große Freude durch die Straßen und Gassen zu streichen, die Architektur zu bewundern. Binnen am Kanal liegen einige sehenswerte Schiffe der Braunen Flotte deren Anblick wie immer ein Genuss ist. Es ist so schön hier. Und überraschend wenig los. Ein letztes Mal bin ich überrascht, wie leer doch diese traumhaft schönen Städte sind, wenn man sich außerhalb der Saison besucht.

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Bei einer Imbissbude mache ich schließlich halt. Es ist Abend, lange wird es nicht mehr dauern bis die Sonne untergeht. Und nach Sonnenuntergang wird es für meinen Geschmack zu kalt zum herumschlendern. Ich kauf eine Frikadelle und ein paar Fritten, dazu etwas Mayo. Ich kann Pasta nicht mehr sehen. Da würde ich schon lieber nichts essen als… Nudeln. Wobei…. Gut gemachte Pasta wäre ja schon was feines. Aber alleine die Vorstellung eine der Tüten die ich mitführe aufzureißen und zu kochen droht einen Würgereiz auszulösen.

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Nach dem Essen mache ich noch einige Notizen für den Blog. Das Wetter heute war doof. Ich hätte gerne noch mal die Segel gesetzt doch so ganz ohne Wind hätte es eben doch keinen Sinn gemacht. Und auch die Sonne hat sich nicht einmal blicken lassen. Enttäuschend. Trotzdem war heute ein wundervoller Tag. Ich war unterwegs, habe etwas erlebt. Habe ein wundervolles, geradezu traumhaftes Naturparadies erkundet. BEA hat ein weiteres mal bewiesen das sie für Friesland das richtige Boot ist. Es war ein traumhafter Tag voller Momente die ich voll und ganz ausgekostet habe.

Während es draußen schnell kalt wird Kuschel ich mich in meinen Schlafsack und lese die letzten Seiten des letzten Buches. Als schließlich meine Augen zu klappen habe ich nichts mehr zu lesen.

 

Der Titel hat es schon angedeutet – dies war der letzte Abend meines Wintertörns. Einen weiteren Beitrag gibt es noch – nächste Woche. Wie der Törn geendet hat erfahrt ihr nächste Woche.

Doch auch danach wird es hier weiter gehen – denn ich war ja ein weiteres mal mit BEA auf Törn so das es noch genug zu erzählen gibt. 🙂

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Die Ereignisse in diesem Teil geschahen am 20.03.2015

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Nächster & Letzter Teil

Sebastian

2 Kommentare

    • Im Bezug auf den Beitrag ist’s wohl er „schon“ – immerhin war das ja am 20. März… allerdings bin ich auch aktuell immer mal wieder auf dem Wasser. 🙂 Man hat einfach außerhalb der Saison viel mehr Platz auf dem Wasser.
      Grüße,
      Sebastian

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