Mein Schlauchsegelboot BEA ist 2,40 Meter lang und 1,20 Meter breit. Während meiner Törns ist die vordere Hälfte mit Seesäcken beladen, in der Mitte ist ein Schwertkasten. Für mich bleibt somit weniger als ein Quadratmeter „Lebensraum“ an Bord. Zugegeben – geschlafen wird im Zelt an Land.
Und doch habe ich mit meinem geliebten Schlauchsegelboot BEA gefunden was mich glücklich macht, mich erfüllt. Letztes Jahr, als ich das erste Mal Im Schlauchsegelboot durch Friesland gesegelt bin war dies noch eine Notlösung. Eine Mitseglerin war abgesprungen, für mich alleine war der Kleinkreuzer nicht nur zu groß sondern auch zu teuer. Dann war ein Campingplatz für die erste halbe Woche meines Urlaubs ausgebucht und plötzlich fand ich mich mit meinem Schlauchsegelboot auf den Friesischen Meeren und Kanälen wieder. Statt ein, zwei Stunden auf dem Baggersee dümpeln ging es nun mit einem Affentempo von Durchschnittlich zwei Knoten durch Friesland, mal gemütlich und dann wieder Sportlich. Nicht alles ging nach Plan. Nein, halt: Nichts ging wie geplant. Und doch alles. Denn obwohl augenscheinlich jeder Plan versagte schaffte ich es einen traumhaften Törn zu haben. Was für eine Freude. Ich war unglaublich glücklich. Plötzlich war mein Leben wie auf den Kopf gestellt. Was mir davor noch als so unglaublich wichtig erschien hatte plötzlich seine Bedeutung verloren. Luxus war für mich plötzlich nicht mehr ein bequemes Sofa, eine warme Wohnung, leckeres Essen und Elektronik. Stattdessen empfand ich die Zeit mit meinem 8 Fuß Schlauchsegelboot als Luxus, das unterwegs sein, die Natur, das Segeln.
Es war so schlimm, das ich auch im Winter immer wieder auf Baggerseen herum tümpelte und schließlich im März, gerade so noch im Winter, erneut los segelte. Natürlich war die Jahreszeit ungeeignet. Und doch, ich hatte Zeit und wollte es mir auf keinen Fall nehmen lassen diese auszunutzen. Und so kam es zu meinem Törn „Friesischer Winter“. Die Nächte waren kalt, teilweise waren Zelt und Boot in den frühen Morgenstunden vereist. Trotzdem war ich so überaus glücklich und fühlte mich in meinen Träumen bestätigt.
Als ich dann Ende August/Anfang September erneut Zeit hatte war sofort klar: Boot einpacken, die Seesäcke noch irgendwie dazu ins Auto stopfen und ab nach Friesland!
Und das, obwohl ich dieses Mal leider keine zwei Wochen Zeit hatte.
Doch mittlerweile wusste ich einfach, was mich Glücklich macht. Mein Glück ist 8 Fuß lang.
Ab sofort geht es mit den Beiträgen zum dritten Segeltörn mit BEA los! Ihr wollt informiert werden wenn neue Beiträge erscheinen? Dann abonniert doch meinen Blog per E-Mail oder über den RSS-Feed.
Zudem teile ich alle Beiträge auf Facebook und Twitter.
Bisher erschienene Beiträge zu diesem Törn:
1 – Segeln ins Glück
2 – Unter Segeln in den Sonnenaufgang
3 – Ein unerwarteter Schrecken
4 –Workum oder: Wo ist der Supermarkt?
5 – Du bist Gast, du bezahlst nichts
7 – Und wenn du denkst es geht nicht mehr kommt irgendwo ein Motorboot her
8 – Ich brauche Meer
10 – Niedergeschlagen in Harlingen
11 – Nachts am Meer
12 – Nachdenklich auf dem Kanal
13 – Kein Wettlauf gegen die Zeit
14 – BEA das rasende Schlauchsegelboot
15 – Unwetter in Ijylst
16 – Abenteuer Sneek
17 – Gegen jede Vernunft
18 – Wassersport bei den Lamas
19 – Auge in Auge mit Windhose und Gewitter
20 – BEA: Spielball der Wellen
21 – Glücklich in Heeg
22 – Sturmsegeln mit BEA
23 – Mit 100 Metern pro Stunde gegen den Wind
Bald gibt’s mehr 🙂
Liebe Grüße,
Sebastian