2016 – ein Aufregendes Jahr. Viel ist passiert, viel durfte ich erleben. Nun neigt es sich seinem Ende zu. Zeit für einen Jahresrückblick – und einen winzig kleinen Ausblick auf 2017.
Nachdem ich kurz vor Weihnachten 2015 eine Zusage für einen Arbeitsplatz in Cuxhaven bekam, begann das Jahr für mich mit Wohnungssuche. In Döse, nur 5 Minuten zu Fuß vom Wattenmeer entfernt fand ich schließlich eine Wohnung. Die Weichen waren gelegt, in wenigen Wochen würde ich am Meer wohnen.
Ende Januar dann der erste größere Blog-Programmpunkt: Die Boot 2016 hatte mich eingeladen auf ihrer Bühne im Segel-Center über meine Törns im Schlauchsegelboot zu sprechen.
Was für ein Erlebnis. Und wie aufregend! Kein Wunder das ich mit meinem ersten Vortrag nicht so ganz zufrieden war. Am zweiten Tag lief dann aber alles wie geplant und ich war mächtig stolz auf mich.
Von der Boot aus ging es direkt weiter nach Cuxhaven wo ich meine neue Wohnung bezog und nur einen Tag, nachdem ich auf der Boot auf der Bühne gestanden hatte meine neue Stelle antrat.
Es dauerte nicht sonderliche lange, dann ging es auch mit der Bootssuche los. Denn das BEA, so toll sie auch ist, nicht das passende Boot für die Außenelbe und das Wattenmeer war, war für mich klar. Also begab ich mich auf die Suche nach etwas Passendem. Nur was? Eine Leisure 17? Oder eine Etap 20? Vielleicht auch eine Hurley oder Leisure 22?
Oder doch ganz einfach, simple, eine Jolle? Ein Kielzugvogel – oder auch eine Gruben Gipsy. Klar, für die Außenelbe vielleicht grenzwertig. Aber fürs Wattenmeer…?
Es dauerte nicht lange bis ich meine Bea Orca gefunden habe. Doch bis ich mich tatsächlich durchgerungen und sie gekauft habe, bis dahin sollten noch zwei Monate vergehen. Denn: So ein großes Boot bedeutet nicht nur viele Möglichkeiten sondern auch viel Arbeit. Handwerkliches lag mir noch nie, was wohl primär an meinem geringen Interesse daran gelegen haben dürfte. Wollte ich tatsächlich ein Boot, bei dem ich mich auch handwerklich betätigen würde müssen?
Schließlich fand ich die Antwort: Ja! Eine neutrale Meinung eines unbeteiligten und einen kleinen Probeschlag später war klar: Dieses Boot sollte es sein.
Einen Monat später erfolgte die Übergabe des Bootes. Am liebsten wollte ich sie sogleich überführen. Doch starke Winde und Gewitter hielten mich zurück. Erst am dritten Wochenende an Bord in Hooksiel war es so weit: Ich löse meine Leinen, fuhr durch die Schleuse – und war zum ersten Mal auf See. Ein Erlebnis, das man wohl nur noch als großartig beschreiben kann. Dieses Gefühl endlich hier draußen zu sein, auf See ist einfach unbeschreiblich.
Ganz so einfach sollte es nicht sein: Unterwegs wurde ich als Einhandsegler bei ordentlich Wind gegen Strom auf der Außenweser Seekrank und hatte dann auch noch Probleme mit dem Motor.
Hätte ich all dies zuvor bereits gewusst, ich wäre möglicherweise nie raus gefahren.
Okay, seien wir ehrlich: Hätte ich es gewusst, ich hätte mir Bea Orca wahrscheinlich nicht gekauft – und auch kein anderes Seegehendes Boot. Denn mal ehrlich – Segler und Seekrank, das kann doch nicht gut gehen. Wer will schon ein Hobby, bei dem einem regelmäßig schlecht wird?
Hm. Scheinbar ich. Denn selbst als ich kreidebleich über die Bordwand hing und Fische fütterte war ich doch froh auf See zu sein. Dieser Ort, dieses Erlebnis ist es einfach mehr als wert.
Wieder sollten Wochen vergehen. Da musste ein Impeller sicherheitshalber gewechselt werden, dann war der Wind mal wieder zu stark und am Ende war die Genua angerissen.
Etwa zur gleichen Zeit erschien auch mein Buch über meine Törns mit BEA: „Schnell kann Jeder“. Definitiv ein weiteres Highlight. Das ich tatsächlich mal ein Buch bei einem Verlag veröffentlichen würde. Wer hätte das gedacht?!
Erst im August, pünktlich zu meinem dreiwöchigen Urlaub verließen Bea Orca und ich wieder den Hafen für unseren ersten, richten See-Törn. Ein Traum wurde Wirklichkeit. Es ging über die Außenelbe auf die Oste, dann weiter nach Brunsbüttel, über die Ostemündung ins Dithmarsche Wattenmeer, weiter über die Außenelbe ins Niedersächsische und Hamburger Wattenmeer entlang des Weser-Elbe-Wattfahrwassers sowie nach Neuwerk. Doch auch nachdem mein Urlaub zu Ende war verbrachte ich viel Zeit auf dem Wasser: In der Zeit von meinem Überführungstörn im Juli bis zum Auskranen des Bootes Ende Oktober verbrachte ich mehr Nächte auf Bea Orca denn an Land. An mehreren Wochenenden besegelte ich mein neues Revier, einmal als Crew während einer Regatta auf einem anderen Boot. Vor dem Auskranen ging es dann noch ein letztes Mal trotz durchsetztem Wetter und niedrigen Temperaturen ins Wattenmeer und auf die Außenelbe. Ein toller Abschluss für die Saison. So viel ist geschehen, so viel habe ich gelernt. Ankern, Trockenfallen, die Praktische Seite der Gezeitennavigation, Seesegeln und noch viel mehr…
Wieder einmal endet ein Jahr und es ist das geschehen, was ich zuvor noch für unmöglich hielt: Ich bin mir meiner Pläne für die Zukunft noch sicherer den je zuvor.
Nun kam Bea Orca Ende Oktober an Land. Winterlager. Eigentlich bin ich da ganz klar kein Fan von. Warum nicht auch im Winter segeln? Doch ein paar Sachen mussten gemacht werden, für die meine Große besser aus dem Wasser sollte.
Bevor ich aber basteln konnte, ging es für mich auf die Hanseboot. Hier hielt ich Anfang November erneut zwei Vorträge über meine Törns mit BEA. Außerdem hatte ich Gelegenheit mir einige Tipps für manche meiner Pläne mit Bea Orca abzuholen und sogar etwas zu kaufen.
Dann war es so weit: Basteln. So dichtete ich beispielsweise mein Deck ab, isolierte das Vorschiff, half einem anderen Segler sein Deck abzuschleifen und bereitete mich mit seiner Hilfe auf ein „kleines“ (hoffentlich) Elektro-Refit für Bea Orca vor – das mit seiner Hilfe in Bälde durchgeführt wird. Zwischendurch wurden immer wieder Kleinigkeiten am Boot gerichtet.
Mitte Dezember konnte ich dann plötzlich guten Gewissens sagen: Noch Antifouling und stellenweise Farbe drauf, dann kann meine Große wieder ins Wasser. Und da ich ab dem 01.01. einen Liegeplatz in der Citymarina in Cuxhaven habe hoffe ich, 2017 auch im Wasser früh beginnen zu können.
Seglerisch und auch um den Blog herum war das Jahr also aufregend. Und: Fürs nächste Jahr ist noch mehr geplant! Sowohl auf dem Wasser als auch auf dem Blog. Wenn alles gut geht, werde ich im kommender Jahr noch mal deutlich mehr Zeit an Bord verbringen als 2016 – und natürlich darüber berichten.
Neben Basteln (und, wenn das Wetter mitspielt einkranen) steht im Januar auch noch die Boot in Düsseldorf an. Am zweiten Messesamstag, also am 28.01.2017 stehe ich dort Nachmittags für einen kleinen Vortrag über meine Törns mit BEA auf der Bühne. Ausführliche Infos folgen in kürze in einem separaten Beitrag.
Ihr glaubt meine Reisen im Schlauchsegelboot oder meine ersten Schritte auf See mit Bea Orca dieses Jahr während spannend gewesen?
Lasst mich euch versichern: Ich fange gerade erst an.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Euer Sebastian von https://segeln-ist-leben.de
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Läuft bei Dir, würde ich sagen, lieber Sebastian. Auf dass es so bleibt – alles gute für 2017, Stefanie
Danke 🙂 Dir auch!
Viele Grüße,
Sebastian
Vielen Dank für die tollen Berichte!???
Wünsche dir auch einen guten Rutsch ins neue Jahr
Und dass alle deine Wünsche in Erfüllung gehen.
Grüße Sönke
Gerne 🙂 Dir auch einen guten Rutsch!
Viele Grüße,
Sebastian
Gut gemacht, weiter so 😉
Ich wünsche Dir einen guten Rutsch und ein gesundes und glückliches neues Jahr!
LG Markus
Danke, dir auch 🙂
Viele Grüße,
Sebastian