BEA Reffen

Tja, wer bereits den neusten Teil meines Törnberichts gelesen hat, weis ja bereits, dass das mit dem Reffen auf Bea so eine Sache ist. Nun möchte ich ein kleinwenig Licht hinein bringen, was geht und was nicht geht. Zunächst: Reffen hilft tatsächlich! Aber nur bedingt.

Windstärke 6 ist zuviel für meine Kleine – zumindest unter Segel. Gerefft geht der Bug vielleicht nicht Baden und man kippt auch nicht um, aber sobald das Gewässer größer ist als ein Kanal hat man mit den Wellen große Probleme. Man wird abgetrieben. Doch was bringt reffen dann?

Bei Windstärke 5 – eigentlich auch zuviel – sieht das schon wieder ganz anders aus. Bei voll gesetztem Segel merke ich bei 5 Windstärken einen deutlichen Druck auf der Pinne. Ich kann es zwar noch halten – gut finde ich das nicht. Und das nicht nur, weil die Pinne noch immer nur mit Klebeband professionell geflickt ist. Auch liegt sie deutlich ruhiger im Wasser und kommt ein wenig später ins Gleiten. Man erkauft sich also etwas Raum. So war ich gestern auf dem Eicher See (bei, jedenfalls die meiste Zeit, Sonnenschein). Allerdings war, außerhalb des geschützten Bereiches der Wind etwas stark. 4 bft. Also durchaus bei voll gesetztem Segel machbar. Aber anstrengend und grenzwertig. Sehr grenzwertig. Doch um die Jahreszeit möchte ich auf ein Vollbad lieber verzichten, daher kann ich aufs Gleiten gut verzichten. Außerdem habe ich in Böen druck auf der Pinne verspürt (was für mich auf mehr als 4 bft hindeutet…) – und das mag ich ja mal so gar nicht. Also ging es so schnell wie möglich wieder in den Geschützten Bereich, an den Steg und reffen. Danach konnte ich draußen gut segeln, im Sommer wäre es perfekt gewesen. Doch um die Jahreszeit stehe ich mehr auf gemütliches schippern denn Rauschefahrt – denn ja, was das betrifft vertraue ich BEA nicht. Rauschefahrt kommt bei ihr nur kurz bevor es zuviel ist…. naja, da bleibt man eben im Windgeschützten Bereich.

Doch worauf will ich hinaus?

Das reffen bringt nicht ganz so viel wie ich mir gewünscht hätte. Aber es bringt was! Man erkauft sich etwa eine Windstärke, statt 3-4 bft braucht es 4-5 bft, um ins Gleiten zu kommen. Und statt bei 4 bft erreicht man so erst bei 5 bft die Grenze. Und: Notfalls käme man auch bei 6 bft gerefft noch gut an Land. Die Frage ist nur: Wo? Denn bei 6 bft kommt man einfach nicht mehr so gut gegenan…. unter Segel.

Wie sieht reffen bei BEA aus?

Eigentlich hat BEA ja eine Sprietbesegelung. Zum reffen lasse ich das Spriet (diesen langen Holzstab) einfach weg und Binde die oberste Ecke des Segels nach unten. Ganz perfekt geht das nicht: Je nach Wind klappt ein Teil des Segels wieder hoch. Trotzdem reduziere ich die Segelfläche damit deutlich. Aber Achtung: Materialfreundlich ist anders!

Zusätzlich binde ich manchmal einen Baumniederholer ein. Einfach eine Leine von Backbord nach Steuerbord spannen und durch eine Öse am Baum laufen lassen. Einziger Nachteil: Ich muss mich jetzt immer gaaaanz klein machen um drunter durch zu passen. Aber was macht man nicht alles, um länger segeln zu können?!

So sieht BEA übrigens gerefft aus:

IMG_0041

Sebastian