Zunächst möchte ich mich für die kleine Verspätung entschuldigen. Ich bin Momentan auf der Bootssuche, da ich mich vergrößern mag. Hinzu kam noch mein Geburtstag, so das ich letzte Woche nicht dazu kam den nächsten Teil zu veröffentlichen. Aber… yay! Hier ist er! Ich hoffe euch gefällt es. 🙂
Kaum habe ich das Zelt verlassen fällt mir auf, das alles Weiß ist. Nicht wie im Winter – kein Schnee. Aber über allem liegt eine dünne weiße Schicht. Frost. Hinzu kommt Nebel, der ruhig in der Luft hängt. Nur eine ganz schwache Briese streift über die Insel, ich rechne damit das es bald etwas mehr werden wird. Hoffentlich – denn heute mag ich weiter. Aber schlimmstenfalls muss ich eben paddeln, mir ist mittlerweile zu wenig Wind lieber als zu viel. Gemütlich frühstücke ich und packe meine Sachen zusammen. Nach und nach verschwindet der Nebel doch noch ist er zu dicht, um aufs Wasser zu gehen. Das Eis auf dem Zelt ist für mich ein kleines Problem. Ich habe Angst das Zelt zu beschädigen wenn ich es einfach so einpacke. Und selbst wenn nicht, wäre es dann klitschnass. Nicht nur feucht. Und auch wenn es wirklich gut und schnell trocknet, wenn ich es abends feucht aufbaue – man muss es ja doch nicht übertreiben.
Also beginne ich die Frostkügelchen mit der Hand vom Zelt zu schieben. Eigentlich kein Problem – wäre das ganze nicht so arschkalt. Ich habe etwa die Hälfte runter als ich eine Pause machen muss. Ich spüre meine Hände nicht mehr, sie sind durchgefroren. Einen kurzen Spaziergang – nur den Anlegeplatz hoch und runter – später, die Hände dabei in den Warmen Taschen meines Ölzeugs versteckt, kann ich das restliche Eis vom Zelt kratzen. Gerade rechtzeitig, denn mittlerweile ist der Nebel weitgehend verschwunden. Nicht komplett, aber eindeutig ausreichend um aufs Wasser zu können. Und nicht nur, das der Nebel nachlässt: Die Sonne kommt auch raus und es wird sehr schnell angenehm warm. Ich setze die Segel und verlasse den Liegeplatz.
Etwa fünfzig Meter entfernt von der Insel greife ich zum Paddel. Außerhalb von gelegentlichen Böen reicht der Wind nicht um voran zu kommen. Sicher – ich habe Zeit. Aber das ist mir dann doch zu wenig. Auf der Stelle zu treiben wird irgendwann frustrierend. Also: Paddeln. Obwohl ich das doch eigentlich ehr weniger mag…
Dabei belaste ich die Schläuche naturgemäß stärker und merke viel mehr, wie viel Luft noch drinnen ist. Und, wie könnte es anders sein: Da fehlt Luft! Bei so einem alten Schlauchboot absolut okay – aber unbequem. Also beschließe ich dies möglichst bald zu ändern. Aber nicht mitten auf dem Grooten Gaastmeer. Geht zwar prinzipiell aber wenn was schief geht mag ich zumindest am Ufer sein und das Boot ganz schnell an Land bringen können. Oder wenigstens mich…
Also Paddel ich weiter zum Kanal, jede Böe die über das Wasser schleicht nutzend um zu Segeln. Es ist schön, ich spüre die Sonnenstrahlen auf meiner Haut.
Im Kanal gibt es mehrere Möglichkeiten kurz festzumachen und ich nutze gleich die erste. Es ist wirklich unbequem, wenn zu wenig Luft im Schlauch ist. Ein Schlauchboot im Wasser aufpumpen ist, obgleich ich dies letztes Jahr bereits gemacht habe, einfach seltsam. Man sitzt (oder steht) in dem Boot und öffnet das Ventil. Wenn der Schlauch der Pumpe rausrutschen würde, würde es nur einige Sekunden dauern bis zu wenig Luft im Schlauch wäre um die entsprechende Seite über Wasser zu halten…
Alles geht gut, der Schlauch hält und nach wenigen Minuten kann es weiter gehen. Mittlerweile ist der Wind etwas stärker geworden so das ich immer genug Fahrt unter Segel habe um zu Steuern. Trotzdem greife ich immer wieder zum Paddel. Mein Plan ist, mir in Heeg einen aktuellen Wetterbericht zu besorgen um die Strecke für die nächsten Tage zu planen. Ich möchte ans Meer, weis aber noch nicht wo…. und kann nur hoffen, das der Wind nicht aus Norden kommt. Denn Gegenan…. nee, das mag ich nicht.
Abgesehen von mir sind nur ein paar Motorboote auf dem Wasser – Fischer, wie es aussieht. Bei dem Guten Wetter wundert mich dies etwas. Es ist doch wirklich schön….?
Schließlich sehe ich dann doch einen Segelboot – oder sollte ich ehr sagen Segelschiff? Es ist ein großes Plattbodenschiff, ein Zweimaster, der elegant übers Wasser gleitet. Hach, was für eine Freude. Da fällt einem doch das Paddeln gleich leichter.
Es zeigt sich das meine Entscheidung zu paddeln richtig war. Erst um zwölf Uhr erreichen wir Heeg – und ich will ja heute auf Jedenfalls noch weiter! Wie weit weiß ich noch nicht, aber je nach Wetterbericht…. Und ich muss das Zelt vor Sonnenuntergang aufbauen!
Der Passantenhaven, in dem ich anlege, ist voller großer Schiffe. Passagierschiffe (große Fähren und andere, große Motorboote) und Plattbodenschiffe sowie ein paar Megayachten haben hier ihr Winterlager aufgeschlagen und werden aktuell für die kommende Saison aufgehübscht. Doof nur, das ich vergesse die Kamera aus dem Boot mitzunehmen. Also kann ich keine Bilder machen. Nur dafür zurück gehen… nöh, das vergesse ich auch so nicht so schnell…
Ich erinnere mich noch ans letzte mal und finde mich problemlos zurecht. Auf dem Weg zum Supermarkt mache ich einen Stopp beim VVV. Überrascht stelle ich fest, das hier ein Wetterbericht ausgehängt ist – obwohl die Saison noch nicht begonnen hat. Ohne etwas zu schreiben bleibt mir nichts anderes übrig als mir das ganze zu merken. Doof ist nur: Heute noch Wind aus Westen, ab morgen kommt er aus Osten. Das heißt für mich, das ich mir Lauwersoog abschminken kann. Mäh. 🙁
Und wenn ich nicht über Bolsward nach Harlingen mag (Harlingen okay, aber schon wieder diese Strecke…? Ich will was anderes sehen!), dann muss ich heute bis zum Sneeker Meer kommen. Doof, das wird knapp. Vor allem bei dem aktuellen Wind…
Der Einkauf ist schnell gemacht und ich begebe mich zurück zum Hafen. Dort sind leider die Klo’s zu und so verzichte ich darauf eine kurze Pause zum Essen einzulegen. Außerdem wird hier gebaut – es ist also nicht wirklich gemütlich im Moment.
Die Ereignisse in diesem Teil geschahen am 11.03.2015
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