2015 ist bei mir seglerisch (und auch hier mit dem Blog) viel passiert. Das Jahr neigt sich ja langsam dem Ende zu, Zeit für einen Rückblick.
Nach mehreren Schlägen auf nahen Baggerseen ging es im März auf meinen zweiten Törn mit BEA nach Friesland. „Friesischer Winter“ resultierte daraus. Einsame Kanäle, eine Insel nur für mich. Unglaublich freundliche Menschen, viel Sonnenschein. Ein Traumhafter Törn, weitaus schöner als ich erwartet hatte. Er zeigte mir Ecken von Friesland von denen ich gar nicht wusste das es sie gibt. Nach zwei Wochen ging es dann aufgrund eines Wetterumschwungs wieder zurück nach Deutschland. Ich hatte noch vor dem Törn meinen Blog von wordpress.com auf einen eigenen Server umziehen lassen und begann damit regelmäßig unregelmäßig hier auf https://segeln-ist-leben.de über den Törn zu schreiben. Und das bis ins kleinste Detail…
Parallel dazu sah ich mir die ersten anderen Boote an. Denn ich will ja raus aufs Meer. Küste, irgendwann auch mal noch etwas weiter raus. Und mit BEA…. nun, es mag Gegenden wo das geht. Schlei kann ich mir vorstellen. Oder vielleicht auch in den Schären…? Aber Lübecker Bucht? Oder gar Nordsee? Nein, das läuft meinem Grundsatz das ich Abenteuer nicht nur Er- sondern auch Überleben will zuwider. Trotz einiger teilweise weiterer Touren legte ich die Suche fürs erste noch mal aufs Eis. Wenn man noch nicht so ganz weiß, was das nächste Segelrevier wird, welchen Sinn hat es dann sich schon mal ein Boot zu kaufen? Denn für die Nordsee würde ja dann doch etwas anderes Sinn machen als für die Ostsee. Oder das Ijsselmeer. Und außerdem: Ein Boot das man hat macht ja Arbeit. Und Arbeit, nur damit es rumsteht und darauf wartet irgendwann von mir benutzt zu werden…? Denn schon da war klar: Ich hab keine Lust jedes Wochenende viele Stunden zum Boot zu fahren. Ich mag Autofahren einfach nicht so richtig. Trotzdem nahm ich gleich mal die ersten Erfahrungen mit. So zum Beispiel das Segelfertig durchaus bedeuten kann „geht nicht sofort unter wenn es in Kontakt mit Wasser kommt – und hat noch ein paar alte Badetücher in der Backskiste“…
Natürlich ging es auch immer wieder mal aufs Wasser. Dann hab ich BEA einfach in meinen Smart gepackt und bin mit ihr zu einem der nahen Baggerseen gefahren, hab sie aufgebaut und ein wenig gesegelt. Doch so viel Spaß es gemacht hat, es war einfach nicht das gleiche. Ich hatte Fahrtensegelluft geschnuppert, wollte nicht nur auf einem 1 Quadratkilometer Baggersee absegeln. Nach meinen zwei Törns durch Friesland war mir das einfach zu langweilig. Also wurde fleißig geträumt und geplant, geplant und geträumt.
Mitten in dieser Träumerei bekam ich plötzlich eine Nachricht – da wollte doch ernsthaft die Yacht über mich berichten. Ob ich denn Lust auf ein Interview und ein Fotoshooting hätte? Aber klar – und es hat viel Spaß gemacht!
Und nur wenige Wochen später hatte ich dann die Ausgabe in der Hand. Hach…
Schließlich entscheide ich mich mit www.travnsail.com meinen englischen Segelblog zu starten. Die gleichen Inhalte (wenn auch bisher deutlich zeitversetzt), nur eben in einer anderen Sprache. Die Folge: Der Aufwand pro Artikel wächst auf mehr das doppelte. Und das ganze für, gerade zu Beginn… niemanden. Aber mittlerweile gibt es ja doch ein paar Leser 🙂
Ende August hatte ich dann eine Woche Urlaub. Eigentlich ja nicht viel. Doof. Und dafür Hin- und zurück fahren? Aber hey, Ich will segeln! Also wurde kurzerhand alles ins Auto gepackt – oder zumindest das, was ich nicht vergessen habe – das Gaspedal durchgedrückt und ein drittes Mal nach Friesland gefahren. Von Anfang an war klar das dies mit ziemlicher Sicherheit der letzte Törn mit BEA in Friesland sein würde. Und, schlimmer noch, wahrscheinlich überhaupt der letzte Törn mit ihr. Jedenfalls für absehbare Zeit. Denn ich wollte ja nicht nur ans sondern auch aufs Meer. Und mit BEA ist das leider (fast) überall keine gute Idee. Davon habe ich mir aber nicht die Laune verderben lassen – ebenso wenig wie von dem eher weniger gut gelaunten Wettergott. Und BEA schenkte mir einen tollen dritten Törn durchs spätsommerliche Friesland und zeigte mir damit wieder einmal, das man kein großes Boot für tolle Törns braucht. Ich war mit 8 Fuß absolut glücklich. Und schaffte tatsächlich einmal das was ich mir vorgenommen hatte – wohl auch deshalb, weil es zum einen nicht sonderlich viel und zum anderen nicht übermäßig ambitioniert war. Aber wofür auch – hauptsache ich hatte meinen Spaß! Trotzdem war das Ende des Törns für mich sehr emotional (ihr werdet schon noch lesen warum…)
Und so schrieb ich, kaum zuhause einen Artikel darüber was ich von BEA gelernt habe. Was uns nicht nur zu den Segelreportern brachte sondern auch noch Susanne von millemari. davon überzeugte das die Törns die ich mit BEA gemacht hatte unbedingt als Buch veröffentlicht werden sollten. Und das am besten bei ihr im Verlag. Na dann, ich hab zwar keine Ahnung davon wie man ein Buch schreibt, trotzdem hatte sie schließlich mein Manuskript den in Händen.
Sie organisierte dann auch gleich, das ich auf der Hanseboot auf die Bühne durfte. Und da dummerweise der Termin dafür am Dienstag war, es allerdings ein Segelblogger Treffen am Samstag gab zu dem ich wollte, war ich eben mal kurzerhand vier Tage auf der Messe, wo ich nicht nur viele interessante Dinge (und Vorträge) gesehen habe sondern auch tolle Menschen kennenlernen durfte.
Riesig gefreut habe ich mich darüber Markus und Susanne wieder zu treffen, die mir 2014 auf dem Sloter Meer aus der Patsche geholfen haben.
Noch vor der Hanseboot bekam ich eine weitere Mail – und zwar von der Boot Düsseldorf. BEA, die alte Herzensbrecherin, hatte auch dort gefallen gefunden und man fragte mich, ob ich nicht Lust hätte im Segeln Center über meine Törns mit ihr zu sprechen. Klar!
Ich werde also auch dort anzutreffen sein – und zwar am 29. Und 30.01. Mehr dazu bald.
Und das war es? Nein. Denn kurz vor Weihnachten ist klar geworden wo es für mich seglerisch hin geht. Denn 2016 erwartet mich nicht nur ein neues, sehr spannendes Revier – sondern wohl auch ein neues Boot.
Mehr dazu: Im nächsten Jahr
Ein ganz großes Danke an all die tollen Menschen die mir dieses Jahr begegnet sind. Die Menschen unterwegs und zuhause, in Foren, Facebookgruppen und hier auf dem Blog in Kommentaren. Denen die mir eine Mail geschrieben haben. Sich mit mir auf der Messe unterhalten haben. Allen die mir Tipps gegeben haben, mich unterstützt haben, mir neue Wege gezeigt haben von denen ich gar nicht wusste das es sie gibt. Und natürlich all meinen Lesern die mich hier auf dem Blog begleiten.
Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!